Angeln in Finnland
Finnland ist auch als das “Land der Tausend Seen” bekannt und tatsächlich besteht ein Zehntel des Landes aus Wasser. Die wunderschönen Flüsse und Seen in Finnland, die rund 60 Fischarten beheimaten, machen Finnland zu einem Paradies für Angler aus aller Welt.
Hobbyfischer fangen oft Barsche, Hechte, Rotaugen und Zander. Insider zieht es zu den großen Lachsbeständen im Norden. Wir haben Tipps rund um das Angeln in Finnland zusammengefasst und stellen euch die beliebtesten Fischgründe vor.
Angeln in Finnland – Fangmethoden und Angelscheine
Durch die Vielzahl an verschiedenen Fischgründen sind auch die Fangmethoden sehr zahlreich: Schlepp-, Jig-, Fliegen- und Spinnfischen, Angeltouren, Catch-and-release-Methode oder gar Eisfischen. Viele Rastplätze auf den Inseln haben neben einer Feuerstelle ihre eigene Räucherstation. Für alle Angeltechniken außer Stippruten- und Eisangeln sind Angelscheine erforderlich.
Angler in Finnland zahlen im Alter von 18 bis 64 Jahren eine staatliche Fischereiabgabe und benötigen eine regionale Angelgenehmigung. Kinder und Jugendliche können gebührenfrei angeln. Das Stippruten- und Eisangeln zählt in Finnland zu den Jedermannsrechten und ist ohne Gebühren oder Genehmigungen möglich. Die staatliche Fischereiabgabe beträgt in Finnland 16 Euro für ein Jahr oder 6 Euro für eine Woche. Eine regionale Spinnfischereigebühr kostet 29 Euro pro Jahr oder 7 Euro für eine Woche. Die Gebühren können Angler auch bequem online bezahlen. Mehr Infos über das Angelscheinsystem in Finnland findest du hier.
Die beliebtesten Fischgründe in Finnland
Als Land der 180.000 Seen, das zudem über mehr als 1.000 Kilometer Küstenlinie und fast 700 Flüsse verfügt, bietet Finnland eigentlich überall die Möglichkeit, viele verschiedene Fischarten zu fangen. Mit Äschen, Forellen und Renken, Lachs, Meerforellen, Hechten und Saibling gibt es in Finnland einen Fischbestand, von dem Angler bei uns nur träumen. Finnlands ausgedehnte Gewässer sind zudem nicht nur reich an Fischen, sondern auch naturbelassen und im Gegensatz zu anderen beliebten Angelgebieten noch weitestgehend unentdeckt. In Finnland finden Angler traumhafte Landschaften, absolute Ruhe und können im Einklang mit der Natur angeln.
Angeln in der finnischen Seenplatte
Die finnische Seenplatte ist mit weit über 100.000 Quadratkilometer Fläche das größte Seengebiet Europas. Das moor- und waldreiches Naturparadies ersttreckt sich vom Süden bis in den Nordosten Finnlands erstreckt. Die am weitesten verbreiteten Fischarten in den Gewässern sind Hechte, Barsche, Zander und verschiedene Karpfenarten. Darüber hinaus findet man Bachforellen, Binnenlachse, Quappen und Felchen. Die schnellen Gewässer der Stromschnellen, die es an zahlreichen Orten der Seenplatte gibt, eignen sich sehr gut für Spinnangler und Fliegenfischer auf der Jagd nach Bachforellen, Regenbogenforellen und Äschen.
Unser Geheimtipp: Die insgesamt 9 Stromschnellen des Nytkymenjoki-Flusses in der mittelfinnischen Region Jyväskylä gehören zu den beliebtesten Stromangelgebieten des Landes, sind bei Touristen aber kaum bekannt. Besonders eindrucksvoll ist die Stromschnelle Juveninkoski: Der Fluss stürzt hier über eine schroffe Felswand und bildet einen beeindruckenden Wasserfall.
Der größte See in diesem Gebiet ist der Saimaa-See: Im klaren Wasser des Saimaa leben Hechte, Zander, Seeforellen und viele weitere Fischarten. Vor allem die Bestände großer Hechte sind beachtlich und die Chancen stehen gut, ein kapitales Exemplar zu fangen. Typisch für die Region sind auch die kleinen „Muikku“ (kleine Maränen). Da die kleine Maräne kaum andere Fische isst, reine Gewässer bevorzugt und kein Zuchtfisch ist, gilt er in Finnland als ein besonders gesunder, schmackhafter und nachhaltiger Fisch. Die kleinen Süßwasserfische werden im Ganzen gebraten oder geräuchert und mit Kopf, Gräten und Flossen gegessen, da diese sehr weich sind und im Mund überhaupt nicht auffallen. Viele Angelplätze am Saimaa haben neben einer Feuerstelle ihre eigene Räucherstation, sodass man seinen selbst gefangenen Fisch auch direkt selbst räuchern kann.
Angeln in Lappland
Viele Angler treibt es auch weit in den Norden Finnlands nach Inari, Utsjoki oder Ruka-Kuusamo zu den fischreichen und letzten fast unberührten Fischgründen Europas. Lappland verfügt über die besten Lachs- und Äschengebiete Finnlands. Der Tenojoki ist der Fluss mit dem größten Lachsvorkommen Europas und die Chancen stehen gut, einen großen bis zu 25 Kilogramm schweren Fisch zu fangen. Auch über ein Kilo schwere Äschen sind hier keine Seltenheit.
Ein Geheimtipp ist die Insel Tissikivisaari: Hier wartet ein großer Fischreichtum an Hechten und Schleien, der tolle Fänge beim Spinn- und Fliegenfischen verspricht.
In vielen Landschaften Lapplands spiegelt sich zudem die raue Schönheit der Wildnis wider. Die Region ist dünn besiedelt und ihre Gewässer sind daher noch immer reich an Fischen. Es gibt viele Angelgebiete, in denen man seine Rute in vollkommener Ruhe auswerfen kann. Besonders schön ist die vielfältige Landschaft Lapplands im Herbst: Die Wälder verfärben sich bunt, glänzen im rot-goldenen Sonnenlicht und abends können Angler beim Lagerfeuer die Polarlichter bewundern.
Was man unbedingt einplanen sollte, ist das „Nachtangeln“, denn es bereitet in Lappland einen ganz besonderen Reiz, den Fischen auch in den nachtlosen Nächten nachzustellen und das Licht der Mitternachtssonne zu genießen.
Empfehlenswert für eine Angeltour nach Lappland ist eine Reisedauer von mindestens 10 bis 14 Tagen. Für das Angeln sollte man seine eigene Ausrüstung mitbringen, sich aber nur auf das Material beschränken, das man wirklich braucht. Die fängigen Fliegen und Köder gibt es dann vor Ort im Laden oder beim Guide. An einigen Gewässern ist es wichtig, dass man sich vorher über die Regeln für das jeweilige Gewässer informiert und das Permit vorab bucht. Einige Gewässer sind nur für Fliegenfischer zugelassen. Generell lohnt es sich gerade an unbekannten Gewässern, einen Guide dabeizuhaben, der die richtigen Kniffe, Stellen und Köder kennt.
Angeln an der finnischen Küste
Von September bis November konzentrieren sich beachtliche Bestände großer Hechte vor den kilometerlangen Schilfstränden der südwestfinnischen Küste. In dieser Zeit fangen Angler bis zu 30 Hechte pro Tag. Vor der Küste liegen die mehr als 40.000 Schäreninseln, die bekannt für sind für Hechte in beeindruckender Größe. Wer ein mehrere Kilo schweres Exemplar erwischen möchte, ist hier genau richtig.
Auch weiter nördlich, direkt am Bottnischen Meerbusen, liegt ein beliebtes Ziel für Angler: die Stadt Oulu. Der See Oulujärvi gleicht mit seiner Größe von rund 1.000 Quadratkilometern fast einem Meer und bietet gute Möglichkeiten zum Schleppangeln. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit liebt, ist am kleinen Valkeisjarvi-See richtig. Er befindet sich inmitten einer Waldlandschaft, etwa 70 km von Oulu entfernt. An einem Ufer gibt es Ferienhäuser, ansonsten ist die Gegend ruhig und praktisch unbewohnt. Zu den Fischbeständen zählen große Weißfische (30–55 cm) und Forellen.
Etwa 80 Kilometer von Oulu entfernt liegt der Fluss Simojoki, der über einen guten Bestand an natürlichen Äschen und Lachsen verfügt. Aufgrund seiner Größe ist der Simojoki perfekt zum Fliegenfischen. Es gibt viele verschiedene Arten von Stromschnellen, die sich ideal zum Waten eignen.
Mit der Fähre in den Angel-Urlaub
Die Finnlines-Fähren bringen dich täglich von Lübeck nach Helsinki. An Bord erwarten dich großzügige Kabinen, eine finnische Sauna und skandinavisches Buffet. Dein Angel-Equipment und dein Auto oder Wohnmobil reisen natürlich mit.